Berichte von 08/2018

Chengdu

Montag, 27.08.2018

Der Flieger landet um 06:30 aber es ist fast 9 als ich am Hotel bin. Eigentlich wollte ich mit der Metro fahren aber ich durfte nicht, hatte wohl was gemein gefährliches im Gepäck. Also Taxi. Zehnmal so teuer aber im Endeffekt richtig. Das Hotel hätte ich mein Lebtag nicht gefunden. Mein Zimmer ist noch nicht fertig und man gibt mir freundlicher weiße ein freies Bett. Nach zwei Stunden Schlaf und einer Dusche bin ich halbwegs fit und treffe in der Lobby meinen Dolmetscher. Kurzes blabla und wir ziehen los um erstmal Geld zu kaufen. Klappt irgendwie nicht, egal weil Linda Geld per wechat schickt. Abends gibts als Highlight im Hotel jiaozi zum selber machen. Kann ich schon, habe ich von Mei gelernt. Mitessen konnte ich leider nicht. Schlagartig bin ich so müde das ich noch nicht mal mein Bier austrinke, ins Bett falle und nachts ne Stunde auf dem Klo hocke. Morgens gehts halbwegs und wir fahren zur Pandastation. An einem Sonntag keine wirklich gute Idee, halb China ist auf den Beinen. Im Kinderzimmer kann man die Baby Pandas ansehen. Überall stehen Schilder mit quiet please. Totaler Schwachsinn wenn zwei Mitarbeiter mit Megaphonen die Leute anplärren weiter zu gehen. 

Nachmittags fahren wir zum Wuhou Tempel und essen eine Kleinigkeit. An der Theke kann man Powerpacks leihen. auch Handys haben Hunger. Meine Schulter schmerzt mal wieder. das einzige was bisher wirklich geholfen hat waren Meis Akudruckpunkt Massagen. Gegenüber dem Hostel ist ein Massage Laden. Der blinde Masseur versteht sein Handwerk.

 Die Busse zur Panda Station starten Metrolinie 3, Exit Panda Avenue.

 

Dujiangyan

Freitag, 31.08.2018

Meiner Schulter geht es wieder gut, ich bin fit wie ein Turnschuh, und wir fahren mi dem Bus nach Dujiangyan. Hier gibt es gleich zwei UNESCO Weltkulturerbe. Als erstes fahren wir zum Qingcheng Shan, der daoistische Tempel schlechthin. Nachmittags erreichen wir den Shangqing Palast und checken in einem Kloster ein. Junjie ist entsetzt ob der Zimmer und des Preises, sein zweiter Gedanke: Wlan key ! Als der allgemeine Trouble vorbei ist schauen wir uns um und essen was. Am nächsten Morgen gehts Frühstückslos ab und wir erreichen kurz vor Mittag Punkt 2: Die Bewässeungsanlage von Dujiangyan. Das Dingen ist über 2000 Jahre alt und Bewässeunrgsanlage trifft es nicht mal halb. Das Dingen ist genial, absolut genial. Die Erbauer haben es sogar geschafft, den vom Fluss bei Hochwasser mitgeführten Nährschlamm auf die Äcker zu verteilen. Das ganze nur mit Muskelkraft und ohne High Tech Vermessungstechnik. Beim warten auf den Bus nach Chengdu erspähe ich ein Cafe das offensichtlich italienischen Kaffee hat. Ich bestell eine Latte Cafe, zahl 25 rmb und stelle fest das die einen halben Liter Milch auf einen Espresso genommen haben. Also noch einen Espresso für 18 RMB. Lecker. Der Bus nach Chengdu, ca. 60 Km, kostet 28 RMB. Abends möchte Junjie  Pizza oder Pasta und sucht einen Restaurant aus wo wir angeblich mit dem Taxi hinmüssen. Von mir aus. Die Taxifahrt dauert ewig. Das Restaurant heisst Napoli aber ausser dem Namen und dem Wasser aus der Toskana ist hier nichts aus Italien. Das Essen ist nicht schlecht. Als Abschluss Espresso. Trotz Zucker macht Junjie ein Gesicht als er hätte er in einen Pferdeapfel gebissen. Den Rückweg machen wir auf meine Art. Per Kompass, zu Fuss und Metro, ist das eine knappe halbe Stunde.

Emei Shan und der grosse Buddha von Leshan.

Freitag, 31.08.2018

Von Chendu bis Emai Shan City sind es ca.180 km. Um 08:50 stehen wir am Ticketschalter für den Bullettrain. Als Ausländer kann ich kein Ticket am Automaten kaufen sondern nur von Hand. Der Zug läuft 09:29, ein zweiter 09:58. Eigentlich Zeit satt aber wir verpassen beide. Das Personal am Schalter scheint aus Restbeständen der DB zu bestehen. Wir bekommen Karten für 11:07, allerdings von einem anderen Bahnhof. Also Metro und nicht bummeln. Ich habe erste Klasse gebucht, der Aufpreis von 30 rmb ist nicht wirklich viel, der Check in geht ratzfatz- nach dem üblichen Securitycheck und der xten Passüberprüfung. In Emei Shan zeigt das Laufband im Zug 35 Grad. Ich beschliesse jegliche körperliche Aktuvität zu minimieren. Mit einem Uber Car- 100rmb- zum Eingang und Ticket kaufen- was nix kostet ist nix. Für über 60 Jährige gibts 50% Rabatt. Da fehlen noch vier Tage aber einen Versuch ist es wert. Klappt. Jetzt ist es amtlich. Ich bin Alt. 28.08.2018- 12:27. Das mit der minimalen Anstrengung ist wohl nicht bei Junjie angekommen. Er erklärt das wir zu einer Seilbahnstation müssen und von dort mit dem Bus weiter. Bis zur Seilbahn seien es nur 2 Km. da es nicht mehr zu ändern ist ziehen wir los. Eben sind 2 km kein Problem aber das hier sind Treppen und wir haben jenseits 30 Grad. Eine Kombination die mich schon vor zwei Jahren verzweifeln liess und mittlerweile, s.o. Diese Treppen sind wahre Monster, am Fuss kann man den Endpunkt gerade eben noch sehen. Ist man endlich oben kommt das nächste Monster. Wir brauchen fast zwei Stunden und eins steht fest: Das war das letzte Mal das ich sowas gemacht habe oder die bauen Rolltreppen ein.Gegen fünf erreichen wir die Seilbahnstation (fast) von wo aus wir am nächsten Morgen zum Gipfel wollen, feilschen die Zimmerpreise um 75% herunter und essen Hotpot. Am nächsten Morgen weckt uns der Zimmersercice um 04:40 ( die Art erinnert mich irgendwie an meine BW Zeit). Auf zur Seilbahn. Nur 20 Minuten. Nur Treppen. Als ich endlich um die Ecke zur Seilbahn biege trifft mich der Schlag. Kurz nach sechs und ein Andrang wie am Stubaier Gletscher bei Saisoneröffnung. Ich stelle mich an der Seilbahn an, Junjie besorgt Tickets- Arbeitsteilung vom feinsten. Die Seilbahnkabinen haben Busformat, umfallen ist nicht, rausgucken auch nicht. Die Sonne ist schon aufgegangen, bisschen Schade- dafür brauche ich mir aber auch das Ooh und Aah nicht anzuhören.Der Nebel lichtet sich und die Bodhisattva Statue ist beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt das die 980 gegossen wurde. Was muss das für eine Arbeit gewesen sein! Der Nebel zieht wieder auf, die Seilbahn spuckt immer weiter Menschen aus, das ist jetzt schon voll wie sieht das wohl in der Rush Hour aus- stehen die dann übereinander, wir machen uns an den Abstieg. Mit dem Tourismusbus gehts nach Emei Shan City, mit einem öffentlichen Bus nach Leshan und mit dem Taxi zum Giant Buddha. Der Buddha liegt an einem Fluss, am Eingang geht der Weg aber erstmal nach oben. D.h. das ich Retour Treppen bei 35 Grad vor mir hätte. Wir nehmen die light Version mit einem Touristenboot. Vom Fluss kann man das noch besser sehen und ich muss der Statue nicht wirklich ins Ohr kriechen- Platz wäre da, da passt eine Busladung rein. Zurück nach Chengdu mit dem Bus. 

 

Freitag in Chengdu.

Freitag, 31.08.2018

Heute ist frei Tag. Nach fünf Tagen brauche ich eine kleine Pause. Ich nutze die Zeit um den Blog zu aktualisieren und um bisschen zu waschen. Hier steht eine Waschmaschine und man weiss ja nie. Waschmaschinen darf ich zuhause nicht bedienen und hier würde ich es nicht können. Egal ob der Schrift und Bedienung mächtig oder nicht. Das Dingen funktioniert natürlich mittels app. Junjie muss helfen ist aber mit seinem Latein am Ende als das Internet nicht funktioniert. Junjie ist ein Virtuose am Handy, Fahrrad fahren kann er nicht, Orientierungssinn mangelhaft bis ungenügend. Apropos Orientierungssinn: Mao Zedongs langer Marsch mit der Volksbefreiungsarmee dauerte vier Jahre. Spötter meinen weil die sich permanent verlaufen haben....Die Wäsche ist durch. Gestern hat mir ein Automat Geld gegeben, vielleicht klappt das heute wieder. Ähnlich wie in Italien wo man tanken sollte wenn man eine funktionierende Tanke gefunden hat, halte ich es hier mit den Geldautomaten. Heute nachmittag bisschen bummeln, noch eine Massage vom Feinsten und dann gehts morgen nach Lijiang.